Initiative

Frankfurt Next Generation – Zukunft gestalten

13. Februar 2024, von Karoline Leibfried

Teilen

"Frankfurt Next Generation" heißt die vor einem Jahr ins Leben gerufene Initiative der Polytechnischen Gesellschaft in Kooperation mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft. Am 15. Februar 2024 startet nun ein digitales Bürgerbeteiligungsforum, das alle Frankfurterinnen und Frankfurter dazu einlädt, ihre Ideen und Vorschläge zur Gestaltung des künftigen Frankfurts einzubringen. Ein Team um Prof. Dr.-Ing. Jörg Rainer Noennig am Lehrstuhl Digital City Science an der Hafencity Universität Hamburg hat das Partizipationsformat zusammen mit dem WISSENSARCHITEKTUR Laboratory of Knowledge Architecture der TU Dresden konzipiert. Die Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess fließen in ein großes öffentliches Festival ein, das am 11. und 12. September an der Goethe-Universität Frankfurt stattfindet.

Wie kann der Wandel zu einer nachhaltigen Stadt gelingen, die kommenden Generationen eine gute Zukunft eröffnet? Was müssen wir heute tun, damit wir unseren Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Stadt hinterlassen? Wie kann Frankfurt Teil der notwendigen Systemtransformation werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das groß angelegte Projekt "Frankfurt Next Generation". Das Projekt der Polytechnischen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft wird unterstützt vom Umweltdezernat der Stadt Frankfurt und weiteren Partnern, darunter die Goethe-Universität, die Senckenberg Gesellschaft, die Werte-Stiftung, die Deutsche Familienversicherung und das Kuratorium Kulturelles Frankfurt.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Zukunftsbilds für Frankfurt, das den Menschen anhand konkreter Beispiele vor Augen führt, wie ihre Stadt im Jahr 2035+ aussehen kann. Außerdem will es die Bürgerinnen und Bürger dazu motivieren, selbst Verantwortung für die Gestaltung ihrer Stadt zu übernehmen. Nach zahlreichen Podiumsdiskussionen und Experteninterviews in den vergangenen Monaten tritt das Großprojekt nun in seine nächste Phase. Unter frankfurtnextgeneration.de findet sich eine digitale Beteiligungsplattform, auf der Interessierte vom 15. Februar bis zum 22. März 2024 konkrete Ideen und Vorschläge zur Gestaltung des künftigen Frankfurts in die Initiative einbringen können.

Die Initiatoren gehen davon aus, dass Zukunft gestaltbar ist, dass dabei nicht nur die Politik, sondern auch die Stadtgesellschaft gefordert ist und dass Zukunftsgestaltung am besten funktioniert, wenn es eine klare gemeinsame Vorstellung von den Zielen gibt, die erreicht werden sollen. Die eigens ins Leben gerufene Beteiligungsplattform soll dabei helfen, eine Zukunftsvision zu schaffen, die der Stadtbevölkerung Mut macht und sie motiviert, aktiv an den kommenden Transformationsschritten mitzuwirken. Auf der Plattform haben alle, die mitmachen möchten, die Gelegenheit, bereits vorhandene Visionen und Ideen zu bewerten, Fragen zu ihren persönlichen Wünschen und Erwartungen zu beantworten und frei eigene Ideen zu beschreiben. Die Plattform führt die Ideen zusammen und entwickelt daraus ein komplexes Gesamtbild. Die so erarbeitete Zukunftsvision wird am 11. und 12. September 2024 im Rahmen eines öffentlichen Zukunftsfestivals auf dem Campus Westend der Goethe-Universität präsentiert und diskutiert. Die Veranstaltung wird Raum für spannende Präsentationen, Diskussionen, Workshops und Networking bieten

Im Jahr 2023 war die Initiative mit Vorträgen und Diskussionen im Rahmen der gleichnamigen Veranstaltungsreihe sowie mit einer Pro-Bono-Studie der Boston Consulting Group gestartet, die unter anderem in Einzelgesprächen mit gestaltungsmächtigen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft relevante Trends und Themen, Ansatzpunkte für Veränderungen in der Stadt sowie positive Praxisbeispiele sammelte. Hieran schließt sich die digitale Beteiligung nun an. Die Projektbeteiligten haben sich für eine wissenschaftliche Begleitforschung des Projekts entschieden, die der Lehrstuhl Digital City Science an der HCU gemeinsam mit dem WISSENSARCHITEKTUR – Laboratory of Knowledge Architecture der Technischen Universität Dresden durchführen wird.

Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Präsident der Polytechnischen Gesellschaft, erklärt die Beweggründe, die ihn und seine Mitstreiter bei "Frankfurt Next Generation" antreiben: "Wir können und dürfen uns in dieser Zeit der großen Veränderungen nicht nur auf Politik und Staat verlassen. Wir als Bürger, gerade wenn wir wirtschaftliche und gesellschaftliche Gestaltungsmacht haben, sind jetzt gefragt, Antworten auf die Frage zu entwickeln, wie wir eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder und Kindeskinder erreichen wollen." Und er ergänzt: "Unser Projekt wird nicht alle Konflikte auflösen, aber es bietet die Chance, unvoreingenommen Ideen zu sammeln, und darunter können auch Vorschläge sein, die auf den ersten Blick abwegig erscheinen, die aber, wenn man genauer darüber nachdenkt, eine geniale Lösung bieten können. Wir wollen mit Frankfurt Next Generation den guten Ideen eine Chance geben."

»Wir wollen mit Frankfurt Next Generation den guten Ideen eine Chance geben.«

Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger
Präsident der Polytechnischen Gesellschaft

Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, leitet die Initiative zusammen mit Volker Mosbrugger. Auch er zählt auf die innovativen Ideen aus der Bevölkerung: "Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft ist tief in Frankfurt verwurzelt. Durch die Vielfalt unserer Förderaktivitäten sind wir mit Menschen vieler Milieus und Altersstufen in Frankfurt in Kontakt. Wir erleben tagtäglich, wie viele gute Ideen die Menschen für ihre Stadt oder ihren Stadtteil entwickeln; und wir unterstützen sie darin, sie zu verwirklichen. Mehr denn je gilt, dass die Herausforderungen unserer Stadt nur mit vermehrtem zivilgesellschaftlichen Engagement zu lösen sind." Der benötigte Aufbruch in Frankfurt sei nur mit den vereinten Kräften der Bürgerinnen und Bürger möglich. Weiterhin führt Frank E.P. Dievernich aus, dass die Initiative Frankfurt Next Generation es nicht beim digitalen Brainstorming belassen werde. Das angestrebte Zukunftsbild sei als ein Meilenstein zu verstehen und solle helfen, konkrete Ziele zu definieren und entsprechende Projekte zu entwickeln, die dann auch umgesetzt werden.

Zur Website