PRESSEMITTEILUNG VOM 28. JULI 2021

15 Jahre Deutschsommer: „Ferien, die schlau machen“

Das erfolgreiche Sprachförderprojekt der Stiftung Polytechnische Gesellschaft feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen. Aktuell verbessern insgesamt 570 Grundschülerinnen und -schüler in Frankfurt und an dreizehn weiteren Standorten in Hessen spielerisch ihre Deutschkenntnisse. Seit seiner Gründung im Jahr 2007 haben bundesweit bereits 4.500 Kinder in den Bereichen Sprach- und Persönlichkeitsbildung vom Deutschsommer profitiert.

FRANKFURT AM MAIN, 28. JULI 2021. Der Deutschsommer 2021 ist in vollem Gange: An insgesamt 14 Standorten in ganz Hessen erleben derzeit 570 Grundschülerinnen und -schüler „Ferien, die schlau machen.“ Neben Frankfurt am Main veranstalten in diesem Jahr auch Darmstadt, Fulda, Gelnhausen, Gießen, Limburg, Rüsselsheim, Wetzlar, Wiesbaden, Kassel, Dietzenbach, Hanau, Oberursel und Offenbach das von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft entwickelte Sprachförderprojekt. Um gerade in Zeiten von Corona möglichst vielen Kindern eine Gelegenheit zur Teilnahme am Deutschsommer zu ermöglichen, haben die Veranstalter ihr Konzept an die aktuelle Situation angepasst. In den ersten drei Wochen der Sommerferien verbessern die Kinder spielerisch ihre Deutschkenntnisse, entwickeln ein Theaterstück und entdecken ihre Umgebung bei einem attraktiven Freizeitprogramm. Durch das vielschichtige Lernen in Kleingruppen sowie eine umfassende pädagogische Betreuung leistet der Deutschsommer neben dem zentralen Aspekt der Sprachbildung auch einen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung und zur Stärkung sozialer Kompetenzen. Das erfolgreiche Programm bereitet die Kinder umfassend auf den Übergang in die wegweisende vierte Klasse vor.

In diesem Jahr feiert der Deutschsommer sein 15-jähriges Bestehen.

Als eines ihrer ersten Projekte baute die Stiftung Polytechnische Gesellschaft im Jahr 2007 den Deutschsommer in Frankfurt auf. Seitdem haben allein in Frankfurt bereits knapp 2.500 Kinder am Deutschsommer teilgenommen. Als ganzheitliches Projekt zur Förderung der Bildungssprache Deutsch hat der Deutschsommer viele Träger zur Nachahmung inspiriert. Das Projekt wird mittlerweile hessenweit an 14 Standorten angeboten. Insgesamt konnten somit in ganz Hessen bereits über 4.200 Kinder in den Bereichen Sprach- und Persönlichkeitsbildung gefördert werden. Auch in Nordrhein-Westfalen haben sich zwei Standorte – Münster und Halle (Westf.) – angeschlossen.

Dass das Programm langfristig Wirkung zeigt, veranschaulichen die Ergebnisse einer Generationenumfrage unter ehemaligen Deutschsommerkindern: Nach der Teilnahme am Programm verbesserten sich bei 75 Prozent der Befragten die Schulnoten, 81 Prozent strengten sich laut eigener Aussage in der Schule mehr an. 84 Prozent der Deutschsommer-Alumni bescheinigten dem Programm eine Stärkung ihres Selbstbewusstseins und 88 Prozent gaben an, dass der Deutschsommer ihnen dabei geholfen habe, sich sprachlich zu verbessern.

„Wir wissen, dass die Sprachanlässe durch den zeitweise eingeschränkten Schulunterricht zurückgegangen sind. Kinder, in deren Familie kein Deutsch gesprochen wird, drohen wegen mangelnder Sprachpraxis und Sprachbeherrschung noch weiter zurückzufallen. Mit dem Deutschsommer leisten wir unseren Beitrag, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, indem wir ein Angebot schaffen, das spielerisch und mit Spaß sprachliche Defizite auszugleichen hilft“, so Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.

Noch bis inklusive Freitag, 6. August, erleben 150 Schülerinnen und Schüler den Frankfurter Deutschsommer. Die 74 Mädchen und 72 Jungen aus insgesamt 42 Grundschulen verbessern in zehn Kleingruppen von jeweils 15 Kindern an neun Frankfurter Schulen (Eichendorffschule/Griesheim, Ernst-Reuter-Schule/Niederursel, Hellerhofschule/Gallus, Holzhausenschule/Westend, Hostatoschule/Höchst, Kirchnerschule/Bornheim, Liebfrauenschule/Innenstadt, Münzenbergerschule/Eckenheim, Römerstadtschule/Heddernheim) während der ersten drei Ferienwochen spielerisch ihre Deutschkenntnisse. An der Hellerhofschule und an der Kirchnerschule nehmen Schülerinnen und Schüler aus Intensivklassen, die erst seit kurzem in Deutschland leben, am Deutschsommer teil. Diese Gruppen werden vom Dezernat für Integration und Bildung der Stadt Frankfurt am Main finanziert.

„In einer Stadt, in der fast drei Viertel aller Kinder mehrsprachig aufwachsen, braucht es gute Sprachförderinstrumente. Kinder aus Intensivklassen und mit Sprachförderbedarf hatten es im Lockdown besonders schwer, dem Distanzunterricht zu folgen. Ich bin froh, dass der Deutschsommer ihnen dazu verhilft, wieder einen guten Anschluss zu finden“, sagt Sylvia Weber, Frankfurts Integrations- und Bildungsdezernentin.

Seit dem Jahr 2018 ist der Deutschsommer Teil des Koalitionsvertrags der hessischen Landesregierung. Das Hessische Kultusministerium ermöglicht das Projekt an den Standorten Darmstadt, Dietzenbach, Fulda, Gelnhausen, Gießen, Kassel, Limburg, Rüsselsheim, Wetzlar und Wiesbaden. „Wer in der Schule bestehen will, muss unsere Sprache beherrschen“, erklärt Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz. „Wir sind der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt sehr dankbar dafür, dass sie seit mittlerweile 15 Jahren Kinder in den Ferien auf die für den weiteren Schulweg so wichtige vierte Jahrgangsstufe vorbereitet und unsere schulischen Anstrengungen auf spielerische Weise sinnvoll ergänzt. Ich bin mir sicher, dass wir auch in den kommenden Jahren, in denen es um das Aufholen des durch Corona verpassten Lernstoffs gehen wird, auf die gute Zusammenarbeit mit der Stiftung setzen können.“ In Offenbach und Hanau ist die Kommune Träger des Projekts.

Dem Deutschsommer liegt ein erfolgreiches Modellprojekt aus Bremen zugrunde, das von der Jacobs Foundation, vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und vom Bremer Bildungssenat initiiert wurde. Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft ergriff 2006 die Initiative zur Durchführung des ersten Frankfurter Deutschsommers im Jahr 2007 und baute das Konzept aus. Der Deutschsommer ist eines von mehreren aufeinander aufbauenden Projekten, mit denen die Polytechnische Stiftung die Beherrschung der Bildungssprache Deutsch fördert.

Der Frankfurter Deutschsommer ist ein Projekt der Stiftung Polytechnische Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt für die Stadt Frankfurt am Main, dem Dezernat für Integration und Bildung der Stadt Frankfurt am Main, der Volkshochschule Frankfurt am Main, dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten und dem Stadtschulamt. Unterstützt wird das Programm zudem von der Erhard Kunert-Stiftung, der DZ Bank Stiftung, der Union Investment Stiftung, dem Jugendherbergswerk-Landesverband Hessen e. V. und der Rechtsanwalts- & Steuerberatungsgesellschaft Sterlepper.

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